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Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipps Monat Februar 2024

Februar 2024

Bohnen aussähen

(Quelle: StockAdobe_Goffkein)

Dicke Bohne anbauen

Eine der ersten im Gemüsegarten – die Dicke Bohne, Vicia faba - auch bekannt als Acker-, Puff- oder Saubohne, gehört zur Familie der Hülsenfrüchte. Die Samen der einjährigen Pflanze können ab Mitte Februar bis spätestens Mitte Mai, 3-4 cm tief, direkt ins Freiland gesät werden. Kleine Löcher im Saatgut sind nicht weiter tragisch, sie stammen vom Rüsselkäfer. Die Samen sind aber problemlos keimfähig. Um Schädlinge zu entfernen, wird das Saatgut eingefroren, bevor es in den Handel kommt. Nach der Blüte im Mai kann ab Mitte Juni geerntet werden. Die Dicke Bohne stammt von der Nordseeküste. Sie mag es sonnig, kühl und luftig bei hoher Luftfeuchtigkeit. Den Stangen- und Buschbohnen hat sie deshalb eins voraus: Die Sämlinge stecken Fröste bis -5 Grad weg. Die Bohne hat einen hohen Wasserbedarf, vor allem während der Blüte. Die krautigen Pflanzen werden bis zu 1,5 Meter hoch und besitzen keine Ranken. Damit sie stabil bleiben und ohne Stütze auskommen, werden sie während des Wachstums 2–3-mal angehäufelt. Wird die Pflanze etwas eingekürzt wächst sie buschiger und die Schoten reifen schneller ab. Wird es der Bohne zu trocken, lässt sie ihre Blüten und Hülsen fallen bzw. bildet erst gar keine aus. Hitzestress macht die Bohne anfällig für Krankheiten und Schädlinge wie Schwarze Bohnenlaus und Falscher Mehltau. Achten Sie auf eine 3–5-jährige Anbaupause. Gute Mischkulturpartner sind Erdäpfel, Gurken, Kohl, Salat und Bohnenkraut. Andere Bohnen und Erbsen sind keine guten Nachbarn.

 

Austriebsspritzung von Obstbäumen wirklich nötig oder nicht?

Zu den vielen Mythen rund um diverse Gartenangelegenheiten zählen teilweise auch Austriebsspritzungen. Einige Gartenbesitzerinnen und -besitzer schwören und bestehen auf eine jährliche Ausbringung, um Schädlinge schon vor der neuen Gartensaison in Schach zu halten. Aber oft sind eigentlich keine überwinternden Schädlinge vorhanden, die in Schach gehalten werden müssten und die Ausbringung von Austriebsspritzmitteln wäre dann nicht sinnvoll und auch nicht zulässig, denn dadurch könnten unbeteiligte Tiere und auch Nützlinge beeinträchtigt werden. Wichtig ist es deshalb zu wissen, welche Schädlinge überhaupt bekämpfbar wären. Sollte im Vorjahr ein starker Befall mit Schildläusen oder Spinnmilben aufgetreten sein, kann die Austriebsspritzung gegen überwinternde Stadien von Schildläusen und gegen Wintereier von Spinnmilben eingesetzt werden. Im Haus- und Kleingartenbereich sind dazu Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Paraffinöl von verschiedenen Anbietern erhältlich. Vom Zeitpunkt her sollten Austriebsspritzungen zur Zeit des Knospenschwellens erfolgen, bevor der Austrieb beginnt und die Pflanzen aktiv zu wachsen beginnen. Der genaue Zeitpunkt kann je nach Region und Klima variieren. Beachten Sie die empfohlenen Dosierungen und den jeweiligen Anwendungszeitpunkt der Herstellerfirmen. Damit im Garten aber erst gar keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen müssen, ist die Förderung von natürlichen Gegenspielern aus dem Tierreich durch die naturnahe Gestaltung und ökologische Pflege allen Gartenbesitzerinnen und -besitzern sehr ans Herz zu legen.

 

Pfirsichkräuselkrankheit unbedingt rechtzeitig behandeln – sonst ist es für heuer zu spät

Da Pfirsiche sehr modern und beliebt sind, sind sie auch in vielen Gärten und auf Balkonen und Terrassen zu finden. Damit einhergehend ist aber auch ein gehäuftes Auftreten der bekannten Pfirsichkräuselkrankheit, da nicht jede Lage auch für die klimatechnisch etwas anspruchsvolleren Pfirsiche ideal geeignet ist. Nur kurz zum Schadbild – dieses zeigt sich durch gelbliche bis rote Kräuselungen der Blätter, Fruchtdeformationen und zeitigen Laubverlust. Der Pilz überwintert auf Zweigen und unterhalb von Knospenschuppen. Für die Bekämpfung ist es wichtig zu wissen, dass die Infektion schon im zeitigen Frühjahr ab Temperaturen von 10 °C (je nach Region und Witterungsverlauf kann das auch schon im Jänner oder Ende Februar/Anfang März sein) auftritt. Die Blätter werden dabei beim Austrieb bzw. schon in der aufbrechenden Knospe infiziert. Zur Vorbeugung und Bekämpfung stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die aber genau zum richtigen Zeitpunkt ausgebracht werden müssen, denn nach der Infektion wären Spritzungen wirkungslos. Als Überblick einige gängige Möglichkeiten:

- Ackerschachtelhalmbrühe wird von Knospenaufbruch bis zur Endblüte gespritzt.

- Präparate mit dem Grundstoff Lezithin werden ab Ende des Knospenschwellens bis kurz vor der Ernte hin angewendet.

- Spritzungen mit Pflanzenschutzmitteln auf Basis von Kupferformulierungen sollten schon vor dem Austrieb zur Zeit der Knospenschwellung beginnen (Dauer und Anzahl der Behandlungen laut Präparat und Angaben der Hersteller) Aufgrund der "schädigenden“ Wirkung für gewisse Bodenorganismen sollten Kupfermittel nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Eine Bodenabdeckung (Plane, Vlies, etc.) unter der zu behandelnden Kultur vermindert dabei Auswaschungen in den Boden.

 

Februar ist Schnittzeit

Im schnittigen Februar ist es nicht mehr weit bis zum Austrieb. Der Monat eignet sich gut, um Kernobst und Weinreben zu schneiden, wie auch viele Heckenpflanzen. Frühjahrsblüher werden dagegen nach der Blüte geschnitten, damit die Blüten nicht dem Schnitt zum Opfer fallen. Nachdem es nicht mehr weit ist bis zum Austrieb, verheilen die Schnittwunden beim Spätwinterschnitt bald. Zudem ist es auch noch vor der Brutzeit der Vögel. Der Schnittzeitpunkt hat Einfluss auf die Stärke des Austriebs, je später geschnitten wird, desto „regulierender“ wirken sich Schnittmaßnahmen auf das Wachstum aus, denn es wurden schon umso mehr Reservestoffe aus der Wurzel in die Triebe ausgeschüttet. Wird im Februar geschnitten, so wird das Wachstum eher angeregt, wenig vitale Gehölze reagieren auf einen frühen Schnitt mit einem kräftigen Austrieb. Mit ein paar Grundregeln ist der Schnitt umso optimaler: nicht bei frostigen Temperaturen unter -5°C schneiden, da hier das Holz brüchig ist und sehr schlecht verheilt. Zum Schneiden wird nur scharfes Werkzeug verwendet. Wasserschosse sind zu entfernen im ersten Schritt, im zweiten Schritt wird ausgelichtet, Triebe, die über Kreuz stehen, werden weggeschnitten. Dünne Triebe können mit einer Astschere geschnitten werden, dickere Äste werden abgesägt, um den Trieb nicht zu quetschen. Ziel ist es, jedem Trieb möglichst viel Licht zu ermöglichen. 

 

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