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Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipp Monat April 2023

April 2023

Im April starten wir bereits mit Pflanzenstärkung, damit die Pflanzen gesund in den Frühling starten können.

Gartenarbeit im Frühling

(Quelle: AdobeStock_JeanetteDietl)

Ackerschachtelhalmbrühe - ein Wunderwerk gegen pilzliche Erreger

Sobald sich die ersten Blättchen aus den Knospen hervorwagen, vor allem bei Pflanzen, die im Vorjahr von Pilzkrankheiten befallen waren, ist die Spritzung der Ackerschachtelhalmbrühe angesagt. Ackerschachtelhalm, auch bekannt als Zinnkraut, kann als Tee zubereitet werden mit 50 g getrocknetem Kraut in 2,5 l kalkfreiem Wasser (Regenwasser oder einmal aufgekochtes Wasser); dieser Tee wird 30 Min in Wasser eingelegt, und anschließend 45 Min geköchelt. 10-fach verdünnt und abgekühlt kann er dann sein Gutes tun und Erdbeeren, Äpfel, Rosen, Pfirsichbäumen und andere vor Pilzkrankheiten schützen. Die Wirkung entfaltet sich, wenn die Spritzung regelmäßig erfolgt und hier die gesamten Pflanzen tropfnass gespritzt werden, auch die Blattunterseiten. Bei Wildsammlungen darauf achten, dass es zu keiner Verwechslung kommt mit dem Sumpfschachtelhalm, denn dieser ist giftig. Die Unterscheidung ist ohne botanische Kenntnis schwierig. Im Handel gibt es Ackerschachtelhalmbrühe käuflich zu erwerben. Genauere Spritzanwendungen gegen bestimmte Pflanzenkrankheiten erfahren Sie gerne beim Oberösterreichischen „Natur im Garten“ Telefon.

 

Schmucklilien haben es gerne eng

Wenn jetzt die wärmebedürftigen Kübelpflanzen vor dem Auswintern begutachtet und umsorgt werden, stellt sich die Frage, ob der eine oder andere Topfbewohner umgetopft werden sollte. Kurioserweise bewirkt das Umsetzen in ein größeres Pflanzgefäß bei manchen Arten nicht, dass sie üppiger blühen, sondern einfach nur weiter „in die Breite“ gehen. So ist das zum Beispiel bei der Schmucklilie, Agapanthus sp.. Diese Pflanze reagiert auf die Erweiterung Ihres Wurzelraumes mit oberirdischem und unterirdischem Wachstum, bis der neu gewonnene Bereich gänzlich ausgefüllt ist. Erst dann investiert sie in die Bildung von Blütenansätzen. Wenn wir dieser Pflanze am Beginn der Saison etwas Gutes tun wollen und sie gleichzeitig zu möglichst viel Blütenansatz animieren wollen, kann zu folgenden Tricks gegriffen werden: Umsetzen allerfrühestens erst wenn der ganze Topf mit Wurzeln durchsetzt ist. Dann einen nur wenig größeren Topf zum Umsetzen wählen und die neue Erde rundherum fest mit einem Stab zwischen Wurzelbereich und Topfrand komprimieren. Pflanzen, die man noch ein zwei Saisonen in dem beengten Zustand halten möchte, könne auch perfekt mit organischen Verbindungen und Mikroorganismen durch das regelmäßige Gießen mit Kompost-Kaltauszügen versorgt werden. Damit haben sie alles, was sie brauchen und setzen auch Blüten an trotz und wegen der beengten Verhältnisse.

 

Stacheln schützen nur wenig gegen Mähroboter

Bald ist es wieder so weit. Wenn die Tagestemperaturen langfristig um die 15°C erreichen, kommen auch wieder Insekten und anderer Kleinstlebewesen aus ihren Winterverstecken in denen sie starr und steif überdauert haben. Der Grund dafür ist ihre Körpertemperatur, die sich ausschließlich an den Außentemperaturen orientiert. Ohne genügend Wärme funktioniert ihr Körper nicht. Der Igel hingehen zählt zu den Säugetieren. Seine Körpertemperatur regelt er selbst, wie es auch wir Menschen machen. Aber - bei kalten Temperaturen gibt es noch keine Nahrung und es zahlt sich für den Igel nicht aus, Energie für Temperatur aufzubringen und zu früh aus dem Winterschlaf zu erwachen. Deshalb erwacht der Igel erst gegen Anfang bis Mitte April aus seinem Ruhezustand, wenn auch wieder ausreichend Nahrung in Form von Insekten und Kleintieren vorhanden ist. Als Insektenfresser ist der Igel ein geschickter Räuber, aber auch er kann schnell zur Beute von größeren Fleischfressern wie Dachs, Fuchs, Marder oder Uhu werden. Seine spitzen Zähnchen sind zwar bestens zum Knacken harter Chitinpanzer von Insekten und Kleintieren geeignet, als Verteidigungswaffe allerdings nicht. Ebenso würde es ihm nicht viel nützen, auf seinen Füßchen die Flucht anzutreten, obwohl er doch recht beachtliche Geschwindigkeiten erreichen kann. Sein Stachelkleid bleibt der beste Schutz gegenüber natürlichen Gefahren. Seien es unliebsame Begegnungen mit Tieren, mechanischer Schutz bei Stürzen, oder beim Winterschlaf, wenn es dem Igel nicht möglich ist, auf Eindringlinge zu reagieren. Ab April werden aber vielerorts auch die allseits beliebten Rasenroboter wieder aus dem „Winterschlaf“ geweckt -neue, unnatürliche und gefährliche Gegner, die immer wieder zu schweren Verletzungen bei Igeln führen. Wenn ein Mähroboter verwendet wird, sollte dieser nur tagsüber laufen und nicht am Abend oder in der Nacht, um den nachtaktiven Stacheltieren nicht in die Quere zu kommen. Noch besser wäre allerdings als Alternative ein pflegeleichter Trockenrasen, der auf Mähroboter verzichten kann und noch dazu einer Vielzahl an Insekten Lebensraum bietet, über die sich der Igel dann besonders freut.

 

Insekten aus Innenräumen befreien

Wer um diese Jahreszeit Dachböden, Schuppen oder Garagen betritt, wird in vielen Fällen in erster Linie von einer Unzahl an Fliegen umschwirrt. Im Herbst haben sie sich auf der Suche nach einem geschützten Winterquartier durch Ritzen gequetscht oder sind durch gekippte Fenster ins Innere gelangt. Durch das einfallende Licht und die höheren Temperaturen werden sie jetzt aus ihrer Kältestarre geweckt und versuchen nun, wieder den Weg ins Freie zu finden, was aber nicht immer gelingt. Der Energieverlust durch die erhöhte Temperatur und das Herumfliegen müsste schnell durch Nahrung ersetzt werden, doch die steht im Inneren nicht zur Verfügung. Zwischen all den Fliegen finden sich aber immer wieder auch andere Überwinterungsgäste wie z.B. amerikanische Kiefernwanzen, aber auch viele von uns geschätzte Gartenmitbewohner und Nützlinge wie z.B. Tagpfauenauge, junge Wespenköniginnen und asiatische Marienkäfer. Auch die grazile Florfliege sucht häufig im Herbst menschliche Gebäude auf und wartet jetzt auf ihren nützlichen Einsatz im Garten. Noch hat sie ihre braune Winterfärbung nicht abgelegt, aber ist sie erstmal an der Sonne wird sie sich mit grüner Farbe in die Lüfte erheben und deren Larven sich mit großem Appetit auf Schädlinge wie z.B. Blattläuse, Spinnmilben und Blutläuse stürzen. Der Frühling lockt also nicht nur uns Menschen ins Freie, auch unsere sechsbeinigen Überwinterungsgäste im Haus müssen dringen raus, um zu überleben und den Garten neu zu besiedeln. Deshalb, je nach Temperaturverlauf, ab Ende März/Anfang April rechtzeitig an die Tiere denken und tageweise die Fenster kippen bzw. an warmen Tagen stoßlüften, um sie ins Freie zu entlassen. Spätfröste können zwar immer noch auftreten, aber im Prinzip sollte es ab Mitte April wieder gute Lebensbedingungen im Garten für Insekten und Kleinleberwesen geben.

 

Das „Natur im Garten“ Telefon Oberösterreich Team

freut sich auf Ihre Gartenfragen unter:

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