Gartentipps
Unsere Gartentipps sind passend zur Jahreszeit abgestimmt und geben Ihnen Informationen rund um das Thema "Garteln".
Mai 2022
Um die Artenvielfalt im Garten zu fördern, ist es neben einer vielfältigen Bepflanzung auch wichtig Unterschlupf für Insekten und Nützlinge zu bieten.

(Quelle: Ivonne_Berz_StockAdobe)
Der Faulbaum - ein unscheinbarer Blüher, aber ökologisch sehr wertvoll
Ende Mai beginnen sich die unscheinbaren Blüten des Faulbaumes zu öffnen. Die sehr nektarreiche Blüte geht oft bis in den September hinein. Wegen der langen Blütezeit sind im Sommer an derselben Pflanze gleichzeitig Blüten und grüne, rote und schwarze Beeren zu sehen. Dieser heimische, locker wachsende Großstrauch kann eine Höhe von 2-7 m erreichen. Wer diesen ökologisch wertvollen Strauch zur Erhöhung der Artenvielfalt im Garten (z.B. innerhalb einer gemischte Wildstrauchhecke) integrieren möchte, sollte ihm einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit frischen bis feuchten Bodenverhältnisse bieten. Ein wichtiger Faktor ist der pH- Wert, der in diesem Fall saurer ausfallen sollte, denn kalkreiche Böden werden vom Faulbaum gemieden. Ist er erstmal eingewachsen bietet dieses Gehölz Nahrung für 36 Vogel-, 11 Säugetier- und 45 Insektenarten. Für den Zitronenfalter spielt er zudem eine wichtige Rolle für die Entwicklung. Die Eier werden an die sich öffnenden Knospen abgelegt und die Raupen ernähren sich danach von den Blättern.
Totholz – in den Kreislauf der Natur eingebunden
In natürlicher Umgebung fällt über das Jahr gesehen so einiges an Totholz an. Abgestorbene Bäume oder abgebrochene Triebe und Äste von Bäumen und Sträuchern erfüllen eine unschätzbare ökologische Aufgabe. Totholz bietet verschiedenen Tieren Nahrung, Unterschlupf oder Nistmöglichkeiten und sollte daher nicht als Abfallprodukt gesehen werden, sondern als Ausgangspunkt für eine Neubesiedelung. Haufen oder Stapel aus Altholz bieten Insekten, Amphibien, Reptilien und kleinen Säugetieren willkommene Rückzugsmöglichkeiten. In der Natur muss nicht mühsam aufgeräumt werden - Insekten und andere Kleinlebewesen wie Tausendfüßer und Asseln durchsetzen und zerkleinern das Material und Bakterien und Pilze besorgen schlussendlich den restlichen Abbau. Bei Schnittmaßnahmen im Garten muss also nicht unbedingt jedes Ästchen mühselig weggeräumt werden. Die gezielte Anlage von Totholzinseln kann dem weltweiten Insektensterben entgegenwirken und das lokale Artenvorkommen erhöhen.
Verrieseln an Ribisel und Johannisbeere
Unter bestimmten Umständen können Ribisel und Johannisbeeren Ihre Blüten und später Früchte abwerfen, was im Gärtner-Jargon als „Verrieseln“ bezeichnet wird. Wenn die Pflanzen im Frühjahr nicht um überaltete Triebe erleichtert wurden, nicht alle Blüten bestäubt wurden, späte Fröste die Blüten erwischen oder zu wenig Feuchtigkeit während der Blüten- oder Fruchtentwicklung zur Verfügung stand, werden nur einzelne Beeren ausgebildet, bzw. reagiert die Pflanzen mit dem Abwerfen von unausgereiften Früchten und kleinen Blättern. Diesem Phänomen kann vorbeugt werden: mit regelmäßigem Frühjahresschnitt überalteter Triebe vor dem Austrieb und dem Mulchen der Erdoberfläche am besten mit Rasenschnitt, sobald dieser verfügbar ist. Ein höherer Humusgehalt im Erdreich erhöht allgemein die Wasserspeicherkapazität des Erdreiches, weshalb es natürlich auch Sinn macht, diese Beerensträucher zumindest einmal im Jahr mit organischem Dünger, am besten abgelegenen Kompost zu versorgen. In Jahren oder Regionen mit geringen Frühjahrs- und Frühsommerniederschlagsmengen sollte nach Bedarf (Fingerprobe unter der Mulchschicht) bewässert werden.
Erholungskur für den Boden
Auch die Erde braucht eine Erholungsphase, überall dort wo ein Beet abgeerntet wurde, oder in den Vorjahren bereits mit Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern bebaut wurde ist es Zeit für Gründüngung. Wenn der Anbau nicht schon im April erfolgt ist, ist Mai ein guter Monat für allerlei Gründüngung. Sie hilft den Boden aufzulockern und mit Nährstoffen anzureichern. Jene, die zur Familie der Schmetterlingsblüher zählen (z.B. Klee, Wicken, Bohnen, Lupinen) beherbergen in den knöllchenartigen Strukturen der Wurzeln Bakterien, die in der Lage sind, Stickstoff zu binden und somit den Boden anzureichern. Denn die Pflanzen werden abgemäht, Mähgut und Wurzeln stehen den Bodenlebewesen zur Verfügung. Die Gründüngung ist dann eine geglückte Düngung, wenn die Pflänzchen an Ort und Stelle verrotten dürfen und die Nährstoffe für die weiteren Kulturen zur Verfügung stehen. Es gibt nicht winterharte Arten, die im Winter von selbst absterben um anschließend verrotten zu dürfen: Gelbe Lupine, Weiße Lupine, Saatwicke, Futtererbse, Alexandrinerklee. Winterharte Arten, die im nächsten oder übernächsten Jahr dann in der oberen Schicht eingearbeitet werden, sind Weißer Steinklee, Gelber Steinklee, Winterroggen oder Zottelwicke.
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