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Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipp Monat Mai 2023

Mai 2023

Gemüsesaat wird ausgestreut

(Quelle: @Cora Müller - stock.adobe.com)

Nachsäen und Auspflanzen

Im Mai sind rasch die früh gesäten Beete wieder leer geerntet, so manches Radieschen ist verspeist worden. Damit hier keine Versorgungslücken entstehen, sollte immer gleich nachgesät werden. Der Anbau im Mai hat nur den Nachteil, dass es schon deutlich wärmer sein kann. Keimlinge sollten nie zu trocken stehen, da sonst das Wachstum deutlich gehemmt wird, oder ganz ausbleibt. In der ersten Phase ist daher zu wässern, und auch bei länger anhaltender Trockenheit. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen dürfen auch schon die wärmeliebenden Kandidatinnen wie Gurken und Kürbisse ins Beet, genauso auch Tomatenpflanzen und Paprika. Hier ist auch besonders in der Anwachsphase auf die Bewässerung Acht zu geben.

 

Knoblauch und Lilien im Mai schützen

Knoblauchgewächse und Schwertlilien sehen ab Anfang Mai gerne sehr zerfressen aus. Als Übeltäter kommen hier Schnecken in Frage, aber auch unangenehme Zeitgenossen wie das Lilienhähnchen. Die Larven schützen sich vor Fressfeinden mit Kotpäckchen, entsprechend unappetitlich ist ihr Erscheinungsbild- gräulich, schlatzig. Im erwachsenen Stadium sind es kleine, rote Käferchen, die auf Lilien, Kaiserkronen, Knoblauch, Schnittlauch gerne auch ihre knallrötlichen Eier ablegen. Die beste Gegenstrategie ist das Absammeln - die Käfer, die Larven sowie auch das Eigelege. Die Pflanzen können mit Gesteinsmehl eingestaubt werden, so haben sie eine Art Schutzmantel, denn die Käfer als auch die Larven meiden den Kontakt.

 

Blattläuse im Frühling eindämmen

Über 800 verschiedene Blattlausarten kommen in Mitteleuropa vor. In Form widerstandfähiger Eier überdauern diese den Winter. Im Frühling schlüpfen daraus Weibchen, die sich zunächst ungeschlechtlich vermehren. Ein einziges Weibchen kann so innerhalb weniger Wochen tausende Nachkommen hervorbringen. Zur räumlichen Verbreitung dieser unglaublichen Zahl an Blattläusen tragen in dieser Phase in erster Linie Ameisen bei. Der von den Läusen abgesonderte Honigtau wird von den Ameisen beerntet, weshalb sich diese sorgsam um die Läuse bemühen. Ameisen tragen Blattläuse sogar zwischen Pflanzen herum, um sie an entfernten frischen Triebenden zu positionieren, wo sie beste Voraussetzung für massenhafte Vermehrung finden. Aus diesen Gründen hat sich zum einen bewährt, frühzeitig die Blattlausentwicklung einzudämmen und zum anderen auch den Ameisenwanderungen Einhalt zu gebieten:

Nützlinge fördern: Doldenblütler wie Wilde Möhre oder Fenchel, pflanzen oder säen. Diese locken nützliche Insekten wie z.B. Florfliegen oder Schwebfliegen an, die Ihre Eier an befallenen Pflanzenteilen ablegen, da sich Ihre Larven von Blattläusen ernähren.

Im Frühjahr Leimringe an Baumstämmen befestigen, damit so Ameisen am Transport von Blattläusen gehindert werden.

Pflanzen ab dem Austrieb mit Stärkungsmitteln wie Ackerschachtelhalm-Präparaten besprühen, damit das Gewebe widerstandfähiger wird und Blattläuse mit ihren saugenden Mundwerkzeugen nicht eindringen können.

Auf Stickstoff-betonte Düngung verzichten, da sich neu bildendes Gewebe nicht die nötige Festigkeit entwickelt.

Im Frühjahr die ersten „Blattlaus-Stammmütter“ mit Handschuhen von Triebspitzen abstreifen, oder Triebspitzen an Bäumen immer wieder mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen.

Für Glashäuser können Nützlinge zugekauft werden: Florfliegen, Marienkäfer, Gallmücken, Schlupfwespen.

 

Ameisen in Beeten und Hochbeeten

Jetzt wo es wieder warm ist, begegnen uns Ameisen wieder in allen Bereichen des Gartens. Den Winter haben die Staaten unterirdisch verbracht und nun schwärmen sie aus, um unzählige Insekten und Kleinstlebewesen zur Ernährung ihrer Brut zu erbeuten. Der Boden ist im Prinzip voll mit den klassischen Erdnestern, die sich überall unterirdisch erstrecken und oft nur als kleine Erdhügel von außen ersichtlich sind. Daneben nutzen viele Arten abgestorbene Baumteile, diverse Hohlräume oder nisten unter Steinen, die Schutz vor der Witterung bieten. Alle Arten verbindet eine Gemeinsamkeit, wenn es um die Wahl ihres Neststandortes geht– sie lieben Wärme. Vollsonnige, trockene Stellen werden besonders geschätzt, während schattige und feuchte Bereiche gemieden werden. Deshalb tauchen sie auch gerne in Hochbeeten mit ihrer lockeren und von der Sonne erwärmten Erde auf oder in Beeten mit unbewachsenen Erdbereichen z.B. zwischen den Gemüsereihen oder unter den Trittsteinen und Brettern. Obwohl Ameisen nützliche Schädlingsbekämpfer sind, können sie in solchen Bereich auch lästig werden und die tägliche Arbeit behindern. Da es sich um keine Pflanzenschädlinge handelt, sind Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung im Garten nicht zulässig. Regelmäßige Störungen durch das Lockern oberer Bodenschichten, sowie eine gezielte Bewässerung und Mulchschichten, die die Erde feucht und kühl halten, sind hilfreich, um die Tiere zum Absiedeln zu bewegen. Zur Geruchsverwirrung können stark riechende, verdünnte Kräuterjauchen oder Kräutertees (z. B. Lavendel, Knoblauch, Wermut, Holunder) ausgegossen, oder Triebe von Lavendel, Thymian, Rosmarin direkt in die Bauten gesteckt werden. Wichtig ist es auch, dass keine Blatt- oder Wurzelläuse an den Pflanzen auftreten, denn diese locken Ameisen erst an. Um deren süßen Ausscheidungen zu erhalten, verteidigen Sie die Läuse sogar vor Fraßfeinde. Eine regelmäßige Kontrolle der Gemüsepflanzen auf Blattlaus- oder Wurzellausbefall und ggf. die Bekämpfung dieser ist also zugleich auch eine Vorbeugung gegen das Auftreten von Ameisen in der näheren Umgebung bzw. innerhalb des Beetes.

 

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