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(Quelle: @Thomas Bethge - stock.adobe.com )
Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipp Monat Mai 2021

Mai 2021

Alles neu macht der Mai, so auch im Beet!

Pfingstrose

(Quelle: StockAdobe_Igelburg)

Der Mai ist Anbauzeit, nun kann gesät werden, was das GärtnerInnenherz begehrt.

Wenn Steckzwiebel oder Schalotten bis Ende April noch nicht gestupft wurden, dann ist es nun an der Zeit.
Beim Stupfen gilt es, nicht zu tief zu setzen, da sie heikel auf zu tiefes Setzen reagieren, oft bildet sich dann ein dicker Hals aber keine große Zwiebel und zudem kann eher Fäulnis entstehen. Die richtige Tiefe ist erreicht, wenn die oberste Spitze der Zwiebel noch leicht aus dem Boden ragt.  Die besten Lückenfüller auf den Beeten sind Spinat, Radieschen und Salat, sobald eine Stelle frei wird, kann der Platz mit diesen schmackhaften Pflänzchen ausgestattet werden. Im Mai können auch Karotten, Mais und Bohnen gesät werden. Achten Sie beim Anbau immer auf geeignete Pflanzpartner, damit das Beet platzmäßig gut genutzt wird, aber auch so mancher Schädling erst gar nicht Einzug findet. Karotten und Lauch beispielsweise halten sich gegenseitig die jeweilige Zwiebel- bzw. Möhrenfliege vom Leib. Bei der drei Schwesternkultur- die Mayas nennen es auch Milpa, wird der Platz am Beet so richtig gut genutzt. Mais, Bohnen und Kürbis werden geschickt miteinander kombiniert, der Kürbis schützt den Boden vor Austrocknung, der Mais dient den Stangenbohnen als Stütze, die Stangenbohnen fixieren Stickstoff im Boden, welcher nach dem Absterben der Bohnen anderen Pflanzen zugutekommt.  

 

Pfingstrosen stützen

Pfingstrosen erfreuen uns Jahr für Jahr mit ihrem üppigen Blütenflor. Manches Mal wird diese Opulenz aber zum Problem. Nämlich dann, wenn sich die schweren Blütenköpfe aufgrund ihres hohen Gewichtes bis zum Boden absenken und die Pflanze so fast zum Liegen kommt. Um die Fläche rund um diese stattlichen Gartenbeetbewohner auch während der Blütezeit pflegen zu können und um sich optisch auch wirklich an Ihrer Pracht erfreuen zu können ist es sinnvoll, Stützvorrichtungen schon im Frühling vorzubereiten. Dazu können dünne, biegsame Äste von Gehölzen, die im zeitigen Frühling bei diversen Verjüngungsschnitten angefallen sind zu einem Kranz geflochten werden. Der Umfang dieses Kranzes sollte so groß sein, dass er gerade um die gesamte Pfingstrosen-Pflanze passt. Er wird dann auf den Boden gelegt, solange die Triebe der Pfingstrose noch klein sind und wartet dort liegend auf seinen Einsatz. Wenn die Pfingstrosen ihre maximale Wuchshöhe erreicht haben und sich die Knospen bereits prall und bereit zum Aufblühen Richtung Sonne strecken, können drei bis vier dünnere Holzstäbchen als Stützen durch den Kranz und in die Erde darunter gestochen werden. Passende Stützhölzer werden oft mit Zimmerorchideen oder anderen größeren Topfpflanzen mitgekauft. Die Höhe, auf der der Kranz die Pfingstrose „umarmt“ wird an die Pflanze so angepasst, sodass die maximale Stützfunktion erreicht wird. Sind die Pfingstrosen verblüht, kann der Kranz am Boden abgelegt werden und auf seinen Einsatz im nächsten Jahr warten.

 

Widerstandsfähige Paradeiser

Paradeiserjungpflanzen werden von NaturgärtnerInnen gerne reichlich mit Stickstoffquellen versorgt. Zu diesen zählen Hornspäne, Brennnesselprodukte oder Schafwollprodukte. Es macht jedoch Sinn diese nur ganz am Beginn einzusetzen, um schon vorsorglich in die Widerstandsfähigkeit und Blühfreude der Pflanzen zu investieren. Werden die Jungpflanzen gesetzt, kann in die Pflanzgrube natürlich eine Handvoll geschnittenen Brennnesselblätter oder die entsprechende Menge an Hornspänen oder Schafwollpellets gegeben werden. Dann sollte jedoch auf organische Dünger gewechselt werden die neben Stickstoff, der Blatt und Triebwachstum fördert, auch Phosphor, für den Blütenansatz und Kalium für Gewebefestigkeit enthalten. So wird ein kompakter und gesunder Wuchs, aber auch die Blühfreudigkeit der Pflanzen gefördert. Ideal ist die wöchentlich einmalige Anwendung von Kompostkaltauszug, da mit ihm neben den erwähnten Hauptnährstoffen auch eine sehr hohe Zahl an förderlichen Mikroorganismen verabreicht werden. Zu diesem Zweck wird eine Hand voll abgelegener Kompost in einer 10-Liter-Gießkanne mit Regenwasser über Nacht angesetzt. Während der Nachtstunden lösen sich nicht nur Nährstoffe, sondern vermehren sich auch Millionen von Mikroorganismen. Am nächsten Tag wird der Kaltauszug zu den Tomaten gegossen, wobei der enthaltene Kompost mitausgegossen werden kann. So wird die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Pflanze erhöht, das Wurzelwachstum angeregt, ein kompakter Wuchs gefördert, die Widerstandfähigkeit erhöht und dem Wachstum einer gesunden und reichen Tomaten-Ernte steht nichts mehr im Weg.

Blindschleichen im Naturgarten

Mit einer Körperlänge von bis zu 50 cm ist die Blindschleiche wirklich eine prachtvolle Erscheinung. Einiges erinnert auf den ersten Blick an Schlangen, mit denen sie jedoch nicht direkt verwandt ist. Die Beinchen, die ihre Vorfahren noch besaßen, hat sie zugunsten einer geschmeidigen, schlängelnden Fortbewegung reduziert. Eigentlich sind Blindschleichen über weite Teile Europas verbreitet und kommen in unterschiedlichsten Lebensräumen wie lichten Wäldern, Wiesen, Heckensäumen, Parks, aber auch in naturnahen Gärten vor. Aufgrund des Verlustes dieser Räume z.B. durch intensive Landwirtschaft, bauliche Maßnahmen, Monokulturen und den Einsatz verschiedenster Pestizide, wurde sie in Österreich aber gebietsweise recht selten und gilt deshalb als gefährdet. Noch dazu lassen täglich unzählige dieser eleganten Tiere ihr Leben auf Straßen, Forst- und Radwegen, aber auch unter Freischneidern und Rasenmähern. Umso mehr sollte es uns ein Anliegen sein, diesen Tieren in unseren Gärten einen wertvollen Lebensraum mit abwechslungsreichen Strukturen (z.B. Trockensteinmauern, Kompost-, Stein, oder Holzhaufen) und Nischen (Wildes Eck und eine dichte Krautschicht) zu bieten. Wer nämlich Blindschleichen zu seinen Mitbewohnern zählt, kann sich glücklich schätzen, denn diese nützlichen Reptilien fressen neben Würmern und allerlei Gliedertieren so manch ungeliebte Schädlinge und auch Schnecken. Wie ihre Verwandten die Eidechsen kann sie bei drohender Gefahr den Schwanz abwerfen, um Feinde abzulenken. Dieser kann jedoch nicht mehr vollständig erneuert werden. Ein plumper Stummel verbleibt anstelle eines eleganten Schwanzes. Wer also einer Blindschleiche begegnet, sollte diese lieber nicht berühren und in Ruhe ihres Weges ziehen lassen.