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(Quelle: @Thomas Bethge - stock.adobe.com )
Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipp Monat November

November 2018

Aktuelle Gartentipps des laufenden Monats.

Verblühtes, Samen und Früchte

Wer auf das Abschneiden von Stauden, Ziergräsern und Sträuchern im Herbst verzichtet, tut nicht nur diesen selbst, sondern auch der Vogel- und Insektenwelt im Garten etwas Gutes. Verblühte Blütenstände, Samen und Früchte stellen für sie im Winter eine wertvolle Nahrungsquelle dar. Auch als Winterquartier für Insekten sind die Triebe von Stauden gut geeignet. Dabei ist es dann wichtig, zu bedenken, dass der Rückschnitt im darauffolgenden Frühjahr so spät wie möglich durchgeführt wird, wenn die Insekten ihren Rückzugsort bereits verlassen haben. Die Pflanze selbst wird vor der Gefahr des Eindringens von Frost und Pilzkrankheiten, die beim Rückschnitt im Herbst steigt, geschützt. Bei Stauden bietet das dürre Laub zudem Schutz vor einem Übermaß an Bodenfeuchte und Frost. Auch Ziergräser bevorzugen es aus diesem Grund gegenüber einem Schnitt, über den Winter einfach schützend zusammengebunden zu werden.

Gehölzschnitt

Als Faustregel gilt: Gehölze nicht im Herbst schneiden! Die Pflanze ist in ihrem Stoffwechsel nun nicht mehr besonders aktiv. Schnittwunden heilen daher nicht gut und schnell aus und die Gefahr von Frostschäden steigt. Durch die feuchten Bedingungen finden Pilzsporen zudem eine optimale Eintrittspforte vor. Auch ein Wundverschlussmittel schafft hier keine Abhilfe. Im Gegenteil – die Wunde bleibt darunter feucht und vorhandene Pilzsporen können sich in diesem Milieu gut entwickeln. Ein sauberer Schnitt zum richtigen Zeitpunkt bietet dem Gehölz hingegen beste Bedingungen, die Pilzsporen „auszuschwitzen“ und selbst Wundgewebe zu bilden. Darüber hinaus bieten alte Triebe über den Winter Rückzugsmöglichkeiten für alle möglichen Wildtiere. Je nach Art empfiehlt sich dann ein Schnitt im Winter oder im Frühjahr. Eine Ausnahme sollte man auf jeden Fall abwägen, wenn kranke Pflanzenteile vorhanden sind. Hier ist oft trotz allem ein Schnitt im Herbst angebracht, damit die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt wird. Wird eine Pflanze im Herbst umgesetzt, muss außerdem auch ein wenig zurückgeschnitten werden, um ein Verhältnis zum Verlust an unterirdischer Pflanzenmasse herzustellen, der durch das Umsetzen zwangsläufig eintritt.

Engerlinge im Rasen

Engerlinge können dem Rasen – und auch anderen Teilen des Gartens – ganz schön zusetzen. Oft werden die Wurzeln vollständig abgenagt, sodass sich die Grasnarbe einfach abheben lässt. Darunter wuselt es dann nur so vor den großen weißen Larven der Blatthornkäfer. Im Garten gibt es vier verschiedene Arten, die regelmäßig vorkommen, sich im Larvenstadium allerdings kaum voneinander unterscheiden lassen: Maikäfer, Gartenlaubkäfer, Junikäfer und Rosenkäfer. Eindeutig identifizieren lassen sich die Tierchen nur anhand ihrer Analspalte – diese weist eine jeweils charakteristische Form auf, die aber mit freiem Auge nicht zu erkennen ist. Näher kommt man der Bestimmung da zuhause bestimmt mittels eines „Krabbeltests“: Legen Sie ein paar Engerlinge auf eine neutrale Oberfläche wie etwa ein Holzbrett, und beobachten sie eine Zeit lang. Die Art und Weise, wie die Engerlinge versuchen werden, wegzukriechen, lässt Rückschlüsse auf ihre Artzugehörigkeit ziehen. Der Rosenkäfer (der allerdings nicht der Verursacher sein wird, wenn großer Schaden an Pflanzen aufgetreten ist, da er sich bevorzugt und in erster Linie von abgestorbenem organischen Material ernährt) versucht stets, in Rückenlage wegzukriechen. Der Maikäfer kann nur in Seitenlage davon. Gartenlaub- und Junikäfer werden zumindest versuchen, sich in Bauchlage zu drehen und so ein Stück voranzukommen, wobei der Junikäfer dabei deutlich erfolgreicher ist. Das einzige Mittel, das neben dem Absammeln und mechanischen Verletzen gegen Engerlinge verfügbar ist, sind spezialisierte Nematoden – mikroskopisch kleine Fadenwürmer – die auf der befallenen Fläche zwischen Juli und September ausgegossen werden können. Ihre Wirksamkeit beschränkt sich allerdings auf die Engerlinge der Gartenlaubkäfer, bzw. auf jene der Junikäfer im ersten Lebensjahr. Junikäfer-Engerlinge bleiben nämlich bis zu drei Jahre im Boden – daher ist das Vorfinden von Engerlingen deutlich unterschiedlicher Größe auch ein klares Indiz, dass es sich um Larven des Junikäfers handelt.